Viele kennen den öffentlichen Diskurs: Diejenigen Berufe, denen in unserer Gesellschaft eine höchstmögliche Wertschätzung entgegengebracht werden sollte – nämliche solche, die sich um die Pflege der hilflosesten Altersgruppen kümmern, sprich Erzieher in Kindergärten und Pflegepersonal für kranke und alte Menschen – werden oft leider weniger gut bezahlt. Wir alle können uns noch daran erinnern, wie zu Zeiten der Pandemie dem Pflegepersonal applaudiert wurde. Dies kehrte sich jedoch schnell in Kritik seitens der Pflegekräfte um, denn eine gut gemeinte Geste ist nicht genug. Taten müssen folgen.
Daher ist gerade der Schutz von Pflegekräften an oberste Stelle zu setzen – sowohl für ihre eigene Gesundheit als auch für das Wohl der zu pflegenden Personen. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Pflegebereich sind die Herausforderungen besonders groß, da der tägliche Umgang mit körperlichen Belastungen, infektiösen Materialien und anderen gesundheitlichen Risiken an der Tagesordnung ist. Aus diesem Grund möchte Shoes For Crews Ihnen in diesem Artikel einen Überblick darüber geben, worauf bei der Auswahl und Nutzung von PSA in der Pflege zu achten ist.
Was ist PSA in der Pflege?
Persönliche Schutzausrüstung für Pflegeberufe umfasst alle Schutzmittel, die das Personal vor potenziellen Gefahren schützen. Dazu gehören Handschuhe, Schutzkittel, Atemschutzmasken, Schutzbrillen, geeignetes Schuhwerk und gegebenenfalls auch Schutzkleidung für den gesamten Körper. PSA in der Pflege wird eingesetzt, um direkten Kontakt mit Krankheitserregern, schädlichen Chemikalien und anderen Gefahren zu verhindern.
Die Anforderungen an PSA in der Pflege unterscheiden sich je nach Arbeitsumfeld. In der häuslichen Pflege kann eine andere Ausstattung erforderlich sein als in einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim. Das Ziel ist jedoch immer dasselbe: Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden, Patienten und Patientinnen.
Die richtige Auswahl von PSA in der Pflege
Wie bereits erwähnt, können unterschiedliche Situationen unterschiedliche Schutzausrüstungen erfordern. Es ist wichtig, dass die Ausrüstung den geltenden Vorschriften entspricht. Hierbei gibt es für den Bereich der Pflege vor allem drei Richtlinien zu beachten:
- Die allgemeine europäische PSA-Benutzungsverordnung – PSA-BV
- Die Biostoffverordnung – BioStoffV
- Die TRBA 250 Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege
Außerdem muss die PSA den individuellen Bedürfnissen des Pflegepersonals angepasst sein. Bei der Auswahl sollten einige Faktoren berücksichtigt werden:
- Passform und Komfort: Die Ausrüstung sollte gut sitzen und nicht die Bewegungsfreiheit einschränken.
- Materialqualität: Hochwertige Materialien sorgen für besseren Schutz und sind oft langlebiger.
- Einfache Handhabung: Pflegekräfte müssen in der Lage sein, die Ausrüstung schnell und problemlos an- und abzulegen.
- Geschlossen über der Arbeitskleidung tragbar: Sie soll den Kontakt mit potenziell infektiösen Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen verhindern, daher muss sie allen Stellen bedecken, die tätigkeitsbedingt kontaminiert werden können.
In vielen Fällen müssen Schutzkittel, Schuhe und Handschuhe über einen längeren Zeitraum getragen werden. Daher ist es wichtig, dass sie bequem sind und keine Hautirritationen hervorrufen. Atemschutzmasken sollten eng anliegen, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern, aber gleichzeitig das Atmen erleichtern.
Schutz vor Infektionen: Handschuhe und Atemschutz
Besonders im Hinblick auf Infektionsschutz spielt die PSA in der Pflege eine wichtige Rolle. Pflegekräfte sind täglich dem Risiko ausgesetzt, mit potenziell infektiösen Materialien in Kontakt zu kommen, sei es durch Körperflüssigkeiten oder kontaminierte Gegenstände.
- Handschuhe gehören zu den am häufigsten verwendeten Schutzausrüstungen in der Pflege. Sie schützen die Hände vor direktem Kontakt mit potenziell infektiösem Material und verhindern gleichzeitig, dass Krankheitserreger über die Hände weiterverbreitet werden. Wichtig ist, die Handschuhe regelmäßig zu wechseln und die Hände nach dem Ausziehen gründlich zu desinfizieren.
- Atemschutzmasken sind ein weiteres unverzichtbares Element der PSA in der Pflege, vor allem im Umgang mit infektiösen Patienten oder Patientinnen. Besonders in Zeiten von Pandemien wie COVID-19 sind hochwertige Atemschutzmasken unerlässlich. Sie sollten mindestens den Standard FFP2 erfüllen, um einen ausreichenden Schutz vor Tröpfcheninfektionen zu bieten.
Schutz vor physischen Belastungen: Schutzkleidung, Stützmittel und geeignetes Schuhwerk
Neben dem Infektionsschutz spielt auch der Schutz vor körperlichen Belastungen eine wichtige Rolle in der Pflege. Pflegekräfte müssen oft schwere Lasten heben, sei es beim Umlagern von Patienten oder Patientinnen oder beim Transport von medizinischem Equipment. Hier kann spezielle Schutzkleidung in Kombination mit bequemem und rutschhemmendem Schuhwerk und Stützmitteln wie Hebehilfen Abhilfe schaffen.
Rückenstützgurte oder Hebehilfen können dazu beitragen, den Körper vor Überlastungen zu schützen und Verletzungen zu vermeiden. Besonders bei Arbeiten, die mit häufigem Heben und Tragen verbunden sind, ist dies ein wichtiger Bestandteil der PSA in der Pflege.
Nicht zu vergessen ist auch das richtige Schuhwerk: Pflegekräfte sind oft stundenlang auf den Beinen, und das Heben schwerer Lasten oder von Patienten oder Patientinnen kann eine erhebliche Belastung für Gelenke und die Wirbelsäule darstellen. Schuhe mit guter Dämpfung, ergonomischem Design und einer rutschhemmenden Sohle können dazu beitragen, den Druck auf die Gelenke zu verringern, Rückenschmerzen und Unfälle durch Ausrutschen zu vermeiden. Gutes Schuhwerk ist also ebenso ein wichtiger Bestandteil der PSA in der Pflege.